Unsere Artenschutzprojekte

Fledermäuse

Auf der Grundlage einer nach wissenschaftlichen Methoden durchgeführten Bestandserhebung konnten in unserer Stadt 12 von insgesamt 20 in Baden-Württemberg vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen werden. Dabei stellt das Siebenmühlental einen wichtigen Verbreitungsschwerpunkt dar.

 

Gemeinsam mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen wurde ein spezielles Schutzprogramm für Fledermäuse ins Leben gerufen.

Auf unsere Initiative hin wurden von der Forstverwaltung 30 Fledermauskästen aufgehängt.

 

Vom Grünflächen- und Umweltamt wurde ein Faltblatt zum Artenschutzprogramm Fledermaus herausgegeben, das wir Ihnen hier zum Download bereitstellen. Darin werden neben den Vorkommen auch gezielte Schutzmaßnahmen für Fledermäuse z.B. bei Gebäudesanierungen aufgezeigt.

 

Dieses Projekt wurde unterstützt von:
Robert-Bosch GmbH
Stadtverwaltung Leinfelden - Echterdingen

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Artenschutzprogramm Fledermaus.pdf
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Vogelwelt

Die Vogelwelt von Leinfelden-Echterdingen wird bereits seit 1980 von unserer NABU-Gruppe systematisch erfasst. Die Bestandserhebungen mit mehr als 12.000 Datensätzen geben wichtige Hinweise über frühere oder aktuelle Vorkommen der Vögel und Veränderungen in der Landschaft. Gemeinsam mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen wurde daraus ein ausführliches Fachgutachten erstellt, auf dessen Grundlage gezielte Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können.

 

Zur Förderung bedrohter Höhlenbrüter betreuen wir zahlreiche von uns bzw. von der Forstverwaltung angebrachte spezielle Nisthilfen, z. B. für Wasseramseln im Reichenbachtal sowie für Hohltauben und den europaweit gefährdeten Halsbandschnäpper.
Wegen der Taubenproblematik vergitterte Kirchtürme wurden in Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden für Falken aber auch für Fledermäuse wieder zugänglich gemacht. Um die Wiederausbreitung des Steinkauzes im Filderraum zu fördern, wurden allein 14 spezielle Steinkauz-Niströhren angefertigt und aufgehängt. Helfen Sie uns!

 

Für das stark bedrohte Rebhuhn sowie für die Gebäudebrüter in unserer Stadt wurden darüberhinaus spezielle Artenschutzprogramme ins Leben gerufen (siehe unten).

 

Dieses Projekt wurde unterstützt von:

Robert-Bosch GmbH
Stiftung der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen

 


Rebhuhn

Um den dramatischen Bestandsrückgang des Rebhuhns in unserer Stadt aufzuhalten, begründete unsere NABU-Gruppe gemeinsam mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen, den Jagdpächtern und der hiesigen Landwirtschaft, das Artenschutzprogramm Rebhuhn in Leinfelden- Echterdingen.

 

Durch zeitweilige Flächenstilllegungen, besondere Bewirtschaftungsformen und Einsaaten gelang es das Aussterben des Rebhuhns auf der Feldflur in Leinfelden-Echterdingen zu verhindern und den Rebhuhnbestand zu stabilisieren.

 

Leider hat die Stadt Leinfelden-Echterdingen, im Gegensatz zu Filderstadt, die bisherigen Fördermittel gestrichen. Aber durch das finanzielle Engagement von Landesjagdverband und NABU kann das so erfolgreich angelaufene Artenschutzprojekt Rebhuhn auch in LE weitergeführt werden.

 

Vom Grünflächen- und Umweltamt wurde ein Faltblatt zum Artenschutzprogramm Rebhuhn herausgegeben, das wir Ihnen hier zum Download bereitstellen.

 

Dieses Projekt wird unterstützt von:
Robert-Bosch GmbH
Landesjagdverband

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Gebäudebrüter

Dem Schutz der Gebäudebrüter widmet sich eine eigene Arbeitsgruppe, die seit Jahren die Schwalben und Mauersegler in unserer Stadt kartiert und beobachtet. Helfen Sie mit!

 

In den letzten Jahrzehnten haben die Bestände unserer Gebäudebrüter dramatisch abgenommen. Die effektivste Schutzmaßnahme ist der Erhalt der Brutplätze. Aber auch mit dem Anbringen spezieller Nistkästen kann wirksam geholfen werden. Deshalb wurden die öffentlichen Gebäude sowie einige Firmengebäude in unserer Stadt auf ihre Eignung für künstliche Bruthilfen untersucht. An einigen konnten bereits  Mauersegler-Kästen angebracht werden.

 

Allein an der Ludwig-Uhland-Schule in Leinfelden wurden auf unsere Initiative hin 44 Brutmöglichkeiten geschaffen, die sehr gut angenommen werden. Über die Jahre hat sich hier eine große und erfreulich wachsende Mauersegler-Kolonie entwickelt. Im Sommer 2019 konnten an der LUS 20 Brutpaare gezählt werden. Das ist etwa ein Viertel des Gesamtbestandes in Leinfelden-Echterdingen. Dieses erfreuliche Ergebnis ist der gelungenen Kooperation zwischen unserer NABU-Gruppe und der Stadtverwaltung, vor allem aber auch der tatkräftigen Unterstützung eines engagierten Lehrers zu verdanken. Herr Kailuweit hat mit seinen Schülern einige der aufgehängten Mauersegler-Nisthilfen selbst gebaut. 

 

Für dieses großartige Engagement wurde der Ludwig-Uhland-Schule am 22. Juli 2019 die Plakette "Mauerseglerfreundliches Gebäude" überreicht. 

 

Die Artenschutzgruppe Gebäudebrüter verleiht diese Plakette seit dem Jahr 2016, die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" gibt es bereits seit 2016. In diesem Zeitraum wurden zwölf Gebäude für Mehlschwalbenschutz, sechs für Rauchschwalbenschutz und zwei für Mauerseglerschutz ausgezeichnet.

 

Auch private Hausbesitzer können etwas für Schwalben und Mauersegler tun. Gerne beraten wir Sie dabei, was bei Ihnen sinnvoll machbar ist.


Infobroschüren über den Mauersegler und Nistquartiere an Gebäuden können bezogen werden beim NABU-Baden-Württemberg, Tel. 0711/96672-0 bzw.
silke.schoelziger@nabu-bw.de

 

Dieses Projekt wurde unterstützt von:
Robert Bosch GmbH

MHZ Hachtel GmbH und Co.
Freiwillige Feuerwehr Leinfelden-Echterdingen
Stadtverwaltung Leinfelden-Echterdingen

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Amphibien und Reptilien

Bei systematischen Kartierungen konnten in Leinfelden- Echterdingen und den angrenzenden Gemarkungen noch 11 Amphibien- und 5 Reptilienarten nachgewiesen werden. Die wichtigsten Kartierungsergebnisse und notwendige Schutzmaßnahmen wurden bereits 1987 veröffentlicht. 2013-2015 wurde die gesamte Gemarkung Leinfelden-Echterdingen neu kartiert und der aktuelle Stand aller Laichhabitate erfasst.

 

Die wirksamste Schutzmaßnahme für Frösche, Kröten und Molche ist die Schaffung und Vernetzung geeigneter Laichgewässer. In den letzten Jahren konnten bereits eine ganze Reihe von Tümpeln durch NABU, Forst- und Stadtverwaltung neu geschaffen oder saniert werden.

 

Seit Jahren engagieren wir uns auch bei der Pflege der Laichgewässser insbesondere von Kammmolch und Laubfröschen, die durch Gehölzrückschnitt freigestellt und ausreichend besonnt werden müssen. Damit soll der Laubfrosch eine echte Chance zur Wiederbesiedlung des Reichenbachtales bekommen. Des Weiteren setzt sich unsere Gruppe aktiv für den Schutz und die Förderung der Gelbbauchunke ein. So haben wir über die gesamte Gemarkung LE verteilt über 50 Betonwannen im Wald versenkt, die Rohbodenstandorte imitieren und so als Laichhabitate für die Gelbbauchunke dienen.

In früheren Jahren wurden von uns unzählige Amphibien, die sonst erbärmlich verendet wären, aus Straßengullis gerettet. Mittlerweile wurden die besonderes kritischen Bereiche vom Tiefbauamt der Stadtverwaltung durch Gittereinsätze gesichert.

 

Jedes Jahr werden aber zahlreiche Frösche und Kröten bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern auf Straßen überfahren. Deshalb laden wir regelmäßig im Frühjahr zu der Rettungsaktion "Nachtwanderer für Frösche und Kröten" ein. mehr


Steinkauz

Seit einiger Zeit widmen wir uns dem Schutz der Steinkäuze auf den Fildern. Mit ihrer offenen Landschaft und den traditionellen Streuobstwiesen sind die Filder ein ideales Revier für die kleinen Eulen.

 

Dabei sind wir auf verschiedenen Ebenen aktiv: Durch das Anbringen von künstlichen Brutröhren stellen wir einerseits dem Steinkauz neuen Wohnraum zur Verfügung und unterstützen die örtliche Population. Wir überwachen laufend den Bruterfolg und kümmern uns um die Reinigung und Instandhaltung der Röhren. Durch diese Maßnahmen konnten wir dem Rückgang der Steinkauzbestände auf den Fildern bereits erfolgreich entgegenwirken.

 

Für den erfolgreichen Schutz ist es andererseits jedoch auch notwendig, sich mit den zugrunde liegenden Problemen auseinanderzusetzen. So hängt das zur Verfügung stehende Nahrungsangebot für den Steinkauz eng mit der Frage der Erhaltung der Artenvielfalt auf den Fildern zusammen. Hinzu kommt der Erhalt der charakterischtischen Streuobstwiesen als Jagdrevier und Lebensraum der charismatischen Eule.

 

Den aktuellen Bericht über den Stand der Schutzmaßnahmen für den Steinkauz finden Sie hier.

Ein junger Steinkauz wird mit zwei offenen Händen gehalten und schaut in die Kamera.
Ein junger Steinkauz aus einer unserer Brutröhren (Foto: NABU L-E / H. Schmidt)